Die Welt auf einem Acker - Vortrag zur Weltackerausstellung

Mit einem aufschlussreichen Vortrag von Klaus Hirn, Vertreter der Fachstelle Umwelt und Ökosoziale Gerechtigkeit des Bistums Regensburg, fand die zweiwöchige „Weltackerausstellung“ in der Pfarrkirche Leiblfing am 17. Oktober ihren Abschluss. Im Fokus stand die globale Verteilung der Ackerflächen und deren Bedeutung für die Ernährungssicherheit, den Klimaschutz und die Biodiversität.

 


Die Ausstellung zeigte eindrucksvoll, wie knapp die verfügbaren landwirtschaftlichen Flächen weltweit sind. Durchschnittlich stehen jedem Menschen nur 2000 Quadratmeter zur Verfügung, um alle notwendigen biologischen Produkte zu erzeugen – von Lebensmitteln bis zu Kleidung und Biotreibstoffen. Laut Hirn wird mehr als die Hälfte dieser Fläche für den Anbau von Weizen, Mais, Reis und anderen Getreidesorten genutzt. So können beispielsweise auf einer Monokulturfläche etwa 8,5 Tonnen Kartoffeln pro Jahr geerntet werden. Doch erschreckend ist die Tatsache, dass rund ein Drittel des Ertrags durch Verluste auf dem Feld oder Verschwendung in den nachfolgenden Verarbeitungsprozessen verloren geht.

Ein wichtiger Bestandteil des Vortrags war die Diskussion über die kürzlich veröffentlichte Studie der Deutschen Bischofskonferenz. Unter dem Titel „Ernährungssicherheit, Klimaschutz und Biodiversität: Ethische Perspektiven für die globale Landnutzung“ sorgt die Studie derzeit für kontroverse Debatten, insbesondere in den ländlichen Regionen. Viele Landwirte befürchten, dass sie als Sündenböcke dargestellt werden, doch Hirn betonte, dass dies keinesfalls die Intention der Studie sei. Stattdessen soll die Studie den Dialog zwischen den Interessensgruppen anregen und die Suche nach Lösungsansätzen beflügeln.

„Die Herausforderungen sind vielfältig und widersprüchlich“, erklärte Hirn, „wir müssen Wege finden, Ernährungssicherheit, Klimaschutz und den Schutz unserer Ökosysteme in Einklang zu bringen.“ Klar wurde in der Diskussion, dass es keine einfachen Lösungen gibt, doch ein zentrales Fazit war: Jeder Einzelne kann einen Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft leisten, aber auch die Politik muss die entsprechenden Rahmenbedingungen setzen, um dies zu ermöglichen. Weitere Informationen zur Thematik und zur „Weltacker“-Initiative finden Interessierte unter www.2000m2.eu.

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